Die Beobachtung ist für uns Pädagog*innen eins der elementarsten Instrumente in der Pädagogik. In den vergangenen Wochen konnten wir in der Elfengruppe beobachten, dass die Kinder großes Interesse am Erforschen ihrer sensomotorischen Fähigkeiten haben.
Sie vertieften sich immer wieder in das Spiel mit Wasser und auch die Soße auf dem Mittagstisch musste zum Explorieren herhalten.
Neben diesem Interesse rückte die Kontaktaufnahme zu anderen Kindern vermehrt in den Fokus. Die Kontaktaufnahme erfolgte auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Das Spielen neben- oder miteinander, das Teilen von Essen oder eine Umarmung. Manchmal jedoch erfolgte die Kontaktaufnahme nicht auf die freundlichste Art und es entstanden teils körperliche Konflikte untereinander.
Die Grenzen des Gegenübers zu erkennen und die eigenen mitzuteilen ist nicht immer einfach. Jedes Kind zeigte dies in individueller Form.
Um genau daran anzuknüpfen, initiierten wir ein Projekt. Es entstand das Projekt „Wahrnehmung mit allen Sinnen“.
Unser Ziel war es, spielerisch das Selbstbewusstsein, das Körpergefühl, die Kreativität, die Sprache und das Miteinander in der Gruppendynamik zu fördern.
Zudem sollten die Kinder erfahren „Wo sind meine Grenzen? Wo sind die Grenzen anderer Kinder?“ „Was fühlt sich für mich gut und nicht gut an?“
Die Auditive, taktile, visuelle und vestibuläre Wahrnehmung wurde in insgesamt 14 Angeboten mit jeweils einem Schwerpunkt gefördert.
Die Kinder durften verschiedenste Materialien wie Chia Samen-Schleim, Rasierschaum, Wasserperlen und Linsen entdecken.
Dabei stellte sich heraus, dass die Kinder ganz unterschiedliche Reaktionen auf die Berührungen des Materials zeigten. Während die einen sich in die mit dem Material gefüllte Sensorik Wanne stürzten und großflächig einrieben, erkundeten die anderen zuerst zögerlich mit einem Finger das Material und trauten sich dann Stück für Stück an das Material heran oder entschieden das Material nicht weiter fühlen zu wollen.
Alle Angebote wurden mit der gesamten Kindergruppe gemeinsam durchgeführt und die Kontaktaufnahme zu unterstützen.
Unser Fazit: Das Projekt war für groß, & klein lehrreich. Die Kinder haben gelernt, dass die Wahrnehmung der eigenen Grenzen ganz individuell ist.
Im Rahmen der Gruppendynamik konnten wir beobachten, dass diese sich positiv entwickelt hat. Die Kontaktaufnahme erfolgte mit Fortschreiten des Projektes deutlich rücksichtsvoller.
Um unsere Bildungsarbeit im Rahmen des Projektes an unsere Bildungspartner*innen zu transportieren, haben wir ein Plakat gestaltet.
Dieses ist von Woche zu Woche gewachsen und wurde mit Fotos und entsprechenden pädagogischen Ausführungen zur Aktion versehen.
Wir blicken zurück auf eine tolle Projektzeit und freuen uns schon aufs nächste Mal! Jetzt heißt es erstmal wieder: Freispiel & Beobachtung.